
Bäckerei
Leinweber
Hier liegt die Liebe im Detail (DBZ 28/2002)
Pünktlich zur 750. Jahresfeier des kleinen Ortes Holzhausen im
Siegerland eröffnete die Bäckerei Leinweber ihr umgebautes Hauptgeschäft.
In Zusammenarbeit mit Bernshausen entstand kein Laden von
der Stange.
Das Hauptgeschäft der Bäckerei Leinweber in Dautphetal-Holzhausen
war schon etwas in die Jahre gekommen, als sich Ulrich und Sandra
Leinweber entschieden, den Laden umzubauen. Vom ersten Tag an war
für das Ehepaar jedoch klar, dass es kein 08/15 Laden von der Stange
werden sollte. "Als die ersten Planungen begannen wurde uns
schnell bewusst, dass die Neugestaltung des Verkaufsraumes mit einem
größeren Aufwand verbunden ist. Denn wir entschlossen uns bereits
nach den ersten Gesprächen mit dem Planungsbüro und Ladenbauer
Bernshausen dazu, das gesamte Geschäft um 1,10 m tiefer zu legen",
erinnert sich Ulrich Leinweber. Bisher waren immer fünf Stufen vor
dem Laden, und das wollte der Bäckermeister seinen Kunden nicht
mehr zumuten.
Dazu musste der unter dem Geschäft liegende Keller zugeschüttet,
die vorhandene Geschosshöhe entfernt und ebenerdig eine neue Bodenplatte
gegossen werden. Die Eröffnung sollte mit der 750. Jahresfeier des
2.000 Einwohner zählenden Ortes zusammenfallen.
Die Bauarbeiten am Haus dauerten insgesamt nur vier Wochen. In
dieser Zeit verkaufte Leinweber seine Backwaren aus einem Verkaufswagen
heraus, der auf dem Parkplatz neben dem Haus platziert wurde. "Überraschenderweise
fanden die Kunden den Umbau so interessant, dass bereits während
der Bauphase Kunden auf uns aufmerksam wurden, die sonst nicht in
den Laden gekommen waren." Als dann der neue Laden eröffnet
wurde, verzeichnete das Unternehmen einen weiteren Umsatzzuwachs,
der insgesamt bei 15 % lag.
Betritt der Kunde heute den Verkaufsraum, muss er lediglich eine
kleine Stufe überwinden und sofort öffnet sich eine automatische
Schiebetür. "Für deren Einbau haben wir uns erst entschieden,
als die Umbauarbeiten bereits im vollen Gange waren. Heute bin ich
froh, dass wir diesen Schritt gegangen sind. Der Einbau war zwar
nicht billig, aber besonders die älteren Kunden haben es uns mehrfach
gedankt," berichtet Leinweber.
Geöffnet ist die Verkaufsstelle werktags von 6 bis 18 Uhr. Mittags
zwischen 13 und 14.30 Uhr ist geschlossen. Obwohl die Backstube
maschinell sehr gut ausgestattet ist, wird, auch in denzwei anderen
Geschäften, sonntags nicht geöffnet.

Konzept und Dekoration
Die Verkaufstheke ist aus Buche massiv. Die Oberfläche ist furniert
und geölt. Das Konzept sollte den Naturgedanken, den man bei Leineweber
auch in den Backwaren wiederfindet, ausdrücken. Deshalb wurde der
Laden auch im 30er Jahre Design aufgezogen. An der Kopfseite des
Raumes ließ man elfenbeinfarbene, 15 x 15 cm große Fliesen, wie
man sie früher in vielen Küchen fand, anbringen. Die oberen Wandteile
und die Decke wurden mit einem Rauputz versehen. Stromkabel wurden
alle über Putz gelegt.
Für die Spiegel hinter dem Brotregal wurden Antikspiegel verwendet,
die das Entstehen von scharfen Konturen im Spiegelbild verhindern.
Die Farbe der Thekenarbeitsfläche ist in Naturschiefer gehalten.
Die Fronten der Theke sind offen und mit zahlreichen Dekorationsartikeln
bestückt. Auch unter der Decke befinden sich backtypische Utensilien.
Wer hier etwas länger an den zwei Stehtischen verweilt, der erkennt
schnell, dass die Dekoration mit sehr viel Liebe zum Detail entstanden
ist. Neben einem Convenience-Regal für ein kleines Frühstückssortiment
und einem SB-Kühlschrank für kalte Getränke entschied sich Leinweber
für eine Langnese-Eistruhe, die sehr gut angenommen worden ist.
MP / dbz-verlag.de
Das sagt Ulrich Leinweber:
"Obwohl wir eigentlich bei Bernshausen
nur den Laden und die Dekoration kaufen wollten, war uns der
Ladenbauer auch bei der gesamten Bauplanung und Durchführung
behilflich. Ohne diese Hilfe hätte vieles sicherlich nicht so
gut geklappt. Allein das Absenken der Decke war eine logistische
Meisterleistung." |



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